Charatan Handmade Pipes, London. Walter Altmann schreibt in seinem Buch "Pfeiferauchen":  "Für Anhänger englischer Pfeifen ein Geheimtipp. Pfeifen von Charatan sind qualitativ denen von Dunhill ebenbürtig."

Gegründet wurde der Betrieb 1863 von Frederik Charatan, einem russischen Emigranten, der aus der Tabakindustrie stammte. Die Tradition ist somit gut vierzig Jahre älter als die von Alfred Dunhill.

Richard Charlton Hacker beschreibt in seinem Kult-Klassiker "Die Kunst Pfeife zu rauchen": "Die Charatan Manufaktur besaß ein riesiges Fenster mit Blick auf den Londoner Tower und die Passanten konnten zusehen wie die Pfeifenmacher die Bruyère-Köpfe von Hand drehten". Die Atelierräume von Charatan Pipes lagen bis in die 1880er Jahre hinein in den Londoner Docklands mit direktem Blick auf die Tower Bridge und den Tower.

Heute befinden sich dort die teuersten Lofts und Luxuswohnungen von ganz London. Rueben Charatans Witwe verkaufte die Manufaktur und die Rechte an Alfred Dunhill. Man übernahm die hochqualifizierten Pfeifenmacher und integrierte die Fertigung von Charatan Pipes in die Produktionsstätten bei Dunhill. Das Dunhill Managment ließ jedoch den Charatan-Leuten freie Hand und die ausgefallenen Handmade-Shapes, oft mit "übergroßen" Köpfen und der Stempelung CP sind auch noch heute unverwechselbar und in gleicher Qualität erhältlich. Leider wesentlich seltener als noch vor einigen Jahren.

Es können manchmal Jahre vergehen bis Charatan-Pfeifen in Deutschland oder Europa, meist jedoch nur in geringen Stückzahlen, angeboten werden. Eine der Ursachen dürfte die oft schwer verständliche Modell-Politik von Dunhill sein. Der Hauptgrund ist jedoch biologischer und zeitlicher Natur, denn es wird kaum noch "Original Charatan Pipemakers" geben, die ihr Handwerk noch ausüben.

Fazit: Charatan ist eine der ganz großen und exklusiven Pfeifenmarken mit immer mehr Seltenheitswert. Ein ewiges Relikt großer und rühmlicher englischer Pfeifentradition.