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Über uns
Magne Falkum - Gründer des "Tabakhaus Falkum"
1948 gründete der Norweger Magne Falkum ein Tabak- und Spirituosengeschäft mit Leihbücherei in Miltenbergs Hauptstraße 30. Anfang der fünfziger Jahre erfolgte die allmähliche Ausrichtung und Sortimentsvertiefung auf das Segment Pfeife und Rauchtabake. An dieser Stelle sollte man anmerken, daß zu jener Zeit das Pfeiferauchen im restlichen Europa nicht den Stellenwert hatte, wie z.B. in Großbritannien, den Commonwealth-Ländern und Skandinavien.
Dort waren es meist der Adel, Militärs und die Handelsmarine, welche das Pfeiferauchen als genüßliche Versinnbildlichung ihres Standes ansahen. Im deutschsprachigen Raum hingegen war zumeist das sogenannte Klöbchenrauchen (eine kleine Shag-Pfeife, die mit Zigarrenstummeln, Knaster oder manchmal mit Feinschnitt befüllt wurde) unter den einfacheren Bevölkerungsschichten verbreitet. Einfache Zigarren mit Krüll-Einlage fanden zu dieser Zeit in allen Schichten der Bevölkerung sehr weite Verbreitung, doch diese Variante des Rauchens fand durch die US-Besatzung populär gewordene Zigarette in den folgenden Jahren und Jahrzehnten kaum noch Anklang.
Bedingt durch die Kriegswirren selbst zeitweiliger Zigaretten-Kettenraucher, wußte Magne Falkum wie einem körperlicher und psychischer Stress nach allem greifen läßt, was nur irgendwie eine vermeintliche Erleichterung bzw. Befreiung davon verspricht. Das einsetzende Wirtschaftswunder lies erahnen, daß es nun wieder bergauf ging, Zeit jedoch der Tribut sein würde, der dafür zu entrichten ist.
Magne Falkums Vision war, das Pfeiferauchen auch in Deutschland salonfähig zu machen und diesem den Stellenwert beizumessen, den es in angelsächsischen Ländern schon lange innehatte. Nationen bzw. bestimmte Landstriche haben auf Grund ihrer geologischen Lage oder Mentalitäten unterschiedliche Vorlieben in Bezug auf die sinnliche Wahrnehmung. Dies gilt auch für den Tabakgenuß. So entwickelte er zu Beginn der sechziger Jahre zusammen mit dem Tabakhersteller Otto Steiner aus dem badischen Bruchsal die ersten mild rauchbaren, geflavourten Pfeifentabake. Zu dieser Zeit kannte man ausschließlich die englischen mit Latakia angereicherten, kraftvollen Blends, die gehaltvollen Natur Virginia-Mixtures bzw. die dänischen Blends, deren Akzent in einer erhöhten Beigabe von Honig-Casings bestand. Die von ihm kreierten Mixtures hatten einen durchschlagenden Erfolg und waren eine Art Wegweiser für die die neuen, modernen Tabake, die man heute im allgemeinen die „leichte, süßliche dänische Richtung“ nennt.
Sein Motto lautete „Pfeiferauchen sollte elitär, aber für jeden, sofern er die wahre Muse dazu aufbringt, erschwinglich sein". Durch sein unermüdliches wahrhaftes Wirken wuchs die Schar seiner „Pfeifenjünger“ so rapide an, daß er innerhalb der Tabakbranche nur noch der Pfeifenpapst genannt wurde. Zu den jährlich von Ihm und seinem Tabakskollegium veranstalteten Pfeifenabende fanden sich über mehrere Jahrzehnte bis zu fünfhundert Pfeifenmannen ein. Abgesehen von Langsam-Rauchwettbewerben waren dies bis heute weltweit die größten dieser Art.
Zu jener Zeit war eines seiner Hauptanliegen, preislich fast unerschwingliche Pfeifen mit hohem Qualitätsstandard auch dem kleineren Geldbeutel zu ermöglichen. So konnte er durch Abnahme größerer Stückzahlen (meist mit 9mm Filtersystem versehen) namhafte Pfeifenhersteller dazu bewegen, die Produktionsmengen zu erhöhen und somit die Stückpreise allmählich zu senken.
Ende der 60er Jahre, darüber waren sich alle „Pfeifen- und Tabakleute“ einig, war das sogenannte Shag-Rauchen so gut wie nicht mehr existent, und das Pfeifenrauchen hatte einen Kultstatus bekommen. Schriftsteller, Wissenschaftler und Politiker ließen sich sehr gerne mit Pfeife ablichten, sicherlich auch das ein oder andere Mal, um das intellektuelle Image zu betonen.
Zur Person Magne Falkum sei angemerkt, daß seine Ablehnung gegenüber suchtbezogenem Zigaretten-Rauchen dem eines militanten Nichtrauchers um nichts nachstand. Eine seiner wichtigsten Visionen war, wohl aus seinen eigenen Erfahrungen resultierend, aus jedem nikotinabhängigen Zigarettenraucher nach dem vom-Saulus-zum Paulus-Prinzip einen genußorientierten, freien und überzeugten Pfeifengenießer zu machen, oder man sollte es ganz bleiben lassen.
Pfeifen und Tabake bei Magne Falkum
Die Wurzeln unseres Hauses basieren in erster Linie im Bereich Tabak und Pfeife. Sie finden bei uns nahezu alles, was das Raucherherz erfreut - mit Ausnahme von Zigaretten und Drehtabaken. Wir befassen uns jedoch nicht nur mit dem Handel. Ein Schwerpunkt unseres Wirkens liegt im Entwickeln bzw. Gestalten von Tabakprodukten, überwiegend Pfeifentabaken. So gelang uns in den achtziger Jahren ein Clou, indem wir ein Blending aus Zigarrentabaken (basisch) und Pfeifentabaken (sauer) kombinierten und daraus eine Zigarillo- undZigarrenserie fertigen ließen. Diese fand großartigen Anklang bei Rauchern, die tendenziell säurebetont rauchen, also Pfeifen- bzw. Zigarettenrauchern. Letztere Gruppierung erwies sich als die eigentliche Zielgruppe. Viele davon, ehemals Kettenraucher, konnten nun ohne Entzugserscheinungen, dieser einstigen Pein Lebewohl sagen und genußvoll bei freier Willensentscheidung rauchen. Aus dieser für damalige Verhältnisse völlig neuen Tabakvariante entstand das Segment „aromatisiertes Zigarillo“. Mit Stolz können wir heute sagen, daß unsere Magnus Best-Serie die Mutter dieser Richtung ist, wenn auch viele der nachfolgenden Plagiate mit Tabakgenuß nicht viel zu tun haben.
Auf ca. 200 qm Fläche präsentieren wir eine der größten und umfangreichsten Pfeifenkollektionen und ein Angebot von über einhundert hauseigenen Blends (überwiegend eigene Kompositionen) sämtlicher Geschmacksrichtungen. Unser Kundenservice reicht von einer überlieferten Erfahrung aus sechzig Jahren bis zu einer angegliederten Werkstatt für "ambulante Pfeifenreparaturen".
Zigarren bei Magne Falkum
Longfiller- bzw. Importzigarren wurden in unserem Hause bereits vor dem sogenannten Zigarrenboom, ein hoher Stellenwert eingeräumt. Deshalb restaurierten wir unter großem Aufwand in den neunziger Jahren unser unter dem Geschäft liegendes Sandsteingewölbe. Dieses wurde bis zu Säkularisierung von der fürstbischöflichen Mainzer Verwaltung zum Ausbau und zur Lagerung von Weinen verwendet. Diese Gegebenheiten bilden für die Lagerung bzw. Nachfermentation von Zigarren die allerbesten Voraussetzungen. Wichtig dabei ist jedoch eine optimale Be- und Entlüftung und umgekehrt zum konventionellen Humidor ein dosierter Entzug der Feuchtigkeit. Wein und Zigarren sind Naturprodukte und lagern bzw. gedeihen unter natürlichen optimalen Bedingungen besser als in einem künstlich geschaffenen Klima. Um diese Erkenntnis weiß man im traditionellen Weinbau schon seit langem, bei Zigarren setzt sich diese Erkenntnis nun so langsam durch.
Neben unserem umfangreichen Havanna-Specialist-Sortiment richtet sich der Schwerpunkt auf Importzigarren für die nach unserem Ermessen im Sinne unserer Kunden eine Präsentationsfläche in unserem Humidor gerechtfertigt ist. Das heißt, unsere Kunden können ziemlich sicher sein, daß sie keine minderwertige Restposten-Drückware offeriert bekommen, sondern nur die Güte und Qualität von der wir und unsere Experten selbst überzeugt sind. Jeder Kunde hat außerdem die Möglichkeit in unserer im Gewölbe befindlichen gemütlichen kleinen Lounge die Kostprobe vor Ort zu machen und ein bißchen zu fachsimpeln. Zudem bieten wir in unserem etwa drei Gehminuten entfernten Magnus-Keller Zigarrenseminare und Events mit anderen komplementären Genüssen wie Rum, Whisky, Wein und Schokolade an. Dazu lesen Sie mehr in der Rubrik Magnus Keller.